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Im Sog der Kultur

Eigentlich könnte alles seinen geordneten Weg

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gehen, ja wenn da nicht das Schweigen seiner Mutter, die aus Ruanda stammt, wäre. Milan wächst in Paris mit seinen Eltern auf. Seine Schulleistungen sind miserabel, er schiebt es auf den Völkermord in Ruanda, den er ja gar nicht miterlebt hat. Doch sind die verwandtschaftlichen Arme manchmal länger, als man glauben mag? Dann taucht eines Tages Claude auf, vermeintlicher Neffe der Mutter. Milan ist glücklich mit seinem neuen kleinen Bruder, bis er wieder weggenommen wird. Endlich reist die Mutter dann nach Ruanda und nimmt ihren Sohn mit. Und dort lernt er die erstaunlich zahlreiche Familie kennen und damit die tragische Vergangenheit des Genozids des Landes. Nach einigen Jahren wieder in Frankreich und einem Jurastudium kehrt Milan nach Ruanda zurück und lässt sich dort in den Sog des chaotischen, teilweise zukunftsarmen Leben ziehen. Dramatisch ist die Verlorenheit des jungen Mannes, der eigentlich keine Heimat hat: in Frankreich als Schwarz gilt und in Ruanda als Weiß. Doch dies ist nur eines seiner Probleme. Ein sehr einnehmendes Buch, was mal ein Licht auf Ruanda wirft.

Jacaranda, Gael Faye, Verlag Piper

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