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Nicht nach hause ausgewandert


Die Familie will in den 80er Jahren unbedingt aus der Tschechoslowakei nach Deutschland auswandern. Dass dies nicht unbedingt ein Zuckerschlecken ist, wird dabei eher nicht bedacht. Dass Deutschland nicht das Schlaraffenland ist, und man nicht die adäquate Arbeit findet, wie man ausgebildet ist und dass es für Kinder schwierig ist, Anschluss zu finden, ist alles andere als einfach. Dass dies der Vater, der ja eigentlich der Ernährer der Familie ist, nicht aushält, ist verständlich - nicht dass er die Familie verlässt. Dies führt zum Bruch der Erzählerin mit ihrem Vater. Erst als er an einer Pankreatitis erkrankt, wird der Familienfaden wieder aufgenommen. Ein interessantes Buch, welches aufzeigt, was damals so wie heute ein Problem ist. Eine Familie will nach Deutschland, lässt ihr Herz aber in der Heimat, manchmal auch die Sprache. Dass dies keine gute Voraussetzung für einen Wohlfühlaspekt ist, ist eindeutig. Deutschland ist eben nicht die Tschechoslowakei, da nützt auch die bessere Krankenversorgung oder das bessere Gehalt, verbunden mit den höheren Lebenshaltungskosten nichts. Entweder oder.

Ostblockherz, Didi Drobna, Verlag Piper

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